Winterzeit / Erkältungszeit

In der kalten Jahreszeit haben Erkältungen Hochsaison. Neben einem vermehrten Aufenthalt in geschlossenen Räumen und dem unausweichlichen Kontakt mit vielen Menschen kommt einer verminderten Abwehrfunktion der Schleimhäute eine besondere Bedeutung zu. Trockene Heizungsluft, Kälte und der erhebliche Temperaturunterschied zwischen drinnen und draußen, den wir am Tag meist mehrfach durchlaufen, führen zu einer Austrocknung und zu einer verminderten Durchblutung der Schleimhäute. Nur eine intakte Schleimhautoberfläche kann ihre Abwehraufgaben erfüllen. Der Nasenschleimhaut kommt hierbei eine ganz besondere Bedeutung zu. Sie muss die Luft anfeuchten, filtrieren und anwärmen.

Haben Sie schon einmal daran gedacht, was ihre Nasenschleimhaut leistet, wenn die 3°C kalte oder noch kältere Winterluft nach dem Einatmen und Durchströmen der Nase am Ende der Passage auf 35°C erwärmt wieder aus der Nase in den Nasenrachenraum austritt? Es wird verständlich, dass eine Störung der Nasenfunktion zu Missempfindungen und Entzündungen im Rachenbereich und dann oft auch zur Beeinträchtigung der Stimme führen kann.

Eine gute Basis für die Pflege der Nasenschleimhaut sind regelmäßige Sole-Spülungen, z.B. mit der Nasendusche. Hierdurch werden auch die empfindlichen Flimmerhärchen der Nasenschleimhaut geschützt, ohne sie zu verkleben. Neben einer altersbedingten vermehrten Schleimhautaustrocknung gibt es auch Erkrankungen und Medikamente, die zu einer Verschlechterung der Schleimhautfunktion führen. Hier bedarf es einer gezielten HNO-Diagnostik. Durch unseren rhinologischen und allergologischen Schwerpunkt sind wir hier hochspezialisiert.

Das Immunsystem ist für die Vermeidung und Bekämpfung von Erkältungen sehr wichtig. Bei den durch die Nahrung aufgenommenen Vitamin- und Mineralstoffen sehen wir bei ausgewogener Ernährung und sonst gesunden Menschen in Mitteleuropa selten einen Mangel. Anders ist es bei der Vitamin D-Versorgung in der dunklen, lichtarmen Jahreszeit. Gerade Menschen, die aus gesundheitlichen und beruflichen Gründen wenig nach draußen kommen, sollten an eine ausreichende Vitamin D Zufuhr denken.

Auch ausreichende Erholungsphasen, Schlaf, Sport und Bewegung sind sehr wichtig für ein gutes Immunsystem. Durch Erschöpfung oder Krankheit kann es aber trotz bester Vorsätze zu einer vermehrten Erkältungsanfälligkeit kommen. Hier gibt es viele Behandlungsmöglichkeiten aus der Naturheilkunde. Wir beraten Sie auf Wunsch gerne.

Ist es dann doch zu den ersten Anzeichen einer Erkältung gekommen, empfehle ich Ihnen, zunächst auf Ihren Körper zu hören. Erzwingen kann man Gesundheit nicht. Gönnen sie Ihrem Körper Ruhe und halten Sie sich warm. Vermeiden Sie Sport und andere körperliche Anstrengungen bis zum Abklingen der Symptome. Achten Sie auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr. Alte Hausmittel, wie ätherische Öle, Kräutertees, Hühnersuppe, Brust- und Wadenwickel, haben sich durchaus bewährt.

Bei einer Kehlkopfbeteiligung kann neben der notwendigen Stimmruhe auch eine Mischung aus Honig und Zwiebelsaft gut wirken. Ein Sud mit einem kleinen Büschel Thymian, einer Scheibe geriebenem Ingwer und einem Viertel Zitrone (optimal wäre eine persische Zitrone wegen des geringeren Säuregehalts), der ausreichend lange ziehen muss und dann mit Honig oder Zucker gesüßt getrunken wird, lindert gut die unangenehmen Erkältungssymptome. Achten sie auch auf eine möglichst freie Nasenatmung. Damit beugen Sie Folgeerkrankungen vor, wie z.B. Nasennebenhöhlenentzündungen und Mittelohrentzündungen. Oft gelingt das schon mit Sole-Spülungen. Es kann aber auch notwendig werden, abschwellende Nasensprays zu benutzen.

Helfen Antibiotika schneller gesund zu werden? Ja, wenn es sich um einen bakteriellen Infekt handelt. Denn Antibiotika können Bakterien töten und/oder deren Vermehrung hemmen. Sie sind aber keine Erkältungsmittel oder Schmerzmittel. Es gibt zwar einige typische Symptome für einen bakteriellen Atemwegsinfekt. Sicher kann man das aber nur mit einer ärztlichen Untersuchung feststellen, ggf. zusammen mit einem Abstrich und/oder einer Blutabnahme. Sollten daher der Krankheitsverlauf und die Symptome von Ihren bisherigen Erfahrungen bei Erkältungen abweichen, vereinbaren Sie bitte einen Termin bei Ihrem Arzt.